Hämorrhoiden nach Geburt und Schwangerschaft: Effektiv und natürlich behandeln
Hämorrhoiden nach Geburt und Schwangerschaft sind ein lästiges Thema, doch alles andere als selten. Während auf der einen Seite die Hormone noch Samba tanzen und das Kind an erster Stelle steht, sollten die „Nebenerscheinungen“ einer Geburt nicht unter den Tisch gekehrt werden. Doch keine Sorge, es gibt effektive und natürliche Möglichkeiten, die Beschwerden und Schmerzen bei Hämorrhoiden effektiv zu behandeln oder sogar vorzubeugen.

Themen, über die meist niemand spricht: Hämorrhoiden nach Geburt
Alle Menschen können von Hämorrhoiden betroffen sein. Doch Frauen haben nach Geburt und Schwangerschaft ein ungleich höheres Risiko darunter zu leiden. Hormone und das starke Pressen in Rückenlage beim Geburtsvorgang sind nur zwei der vielfältigen Ursachen. Bei manchen Frauen verschwinden die Beschwerden schnell wieder. Andere dagegen plagen sich sogar mit starken Schmerzen.
Was sind Hämorrhoiden?
Die gute Nachricht: Jeder Mensch hat Hämorrhoiden – auch Hämorriden geschrieben. Dabei handelt es sich um ein gut durchblutetes Netz an Gefäßen am Ausgang des Enddarms. Probleme können entstehen, wenn diese Gefäße vergrößert sind und knotige Erweiterungen entstehen. Beschwerden wie Schmerzen, Juckreiz, Brennen und leichte Blutungen sind möglich.
Während der Schwangerschaft oder nach Geburt kommen noch weitere Umstände hinzu, die Hämorrhoiden begünstigen. So sorgen Hormone dafür, dass das Gewebe weich wird. Weiter entsteht durch das Gewicht des Kindes ein konstanter Druck im Bauchraum auf Gefäße und den Beckenboden. Außerdem steigt das Blutvolumen um rund 40 Prozent an und die Blutgefäße weiten sich. Der Rückfluss des Blutes zum Herzen ist erschwert und es können sich Wassereinlagerungen (Ödeme) und Krampfadern (Varizen) bilden. Hämorrhoiden sind eine Form von Krampfadern im Bereich des Anus.
Gehen Hämorrhoiden nach Geburt von alleine weg?
Die Frage, ob Hämorrhoiden von alleine weg gehen, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Es gibt eine Hämorrhoiden Grad Einteilung, die für Symptome und Behandlung eine große Rolle spielen:
Hämorrhoiden 1. Grades:
Sie sind die häufigste Form. Bei dieser milden Variante sind die Hämorrhoiden nicht tastbar und nur bei bestimmten Untersuchungen sichtbar.
Hämorrhoiden 2. Grades:
In diesem Stadium wölben sich die Hämorrhoiden beim Pressen nach außen, ziehen sich nach dem Druck aber auch von alleine wieder in den Analkanal zurück.
Hämorrhoiden 3. Grades:
Beim Pressen treten die Gefäße heraus und müssen aktiv zurückgeschoben werden.
Hämorrhoiden 4. Grades:
Die Hämorrhoiden ragen ständig aus dem After heraus und lassen sich auch nicht mehr zurückschieben. Teilweise ist auch etwas Analschleimhaut sichtbar (Analprolaps).
Nach Geburt: Hämorrhoiden erkennen
Zunächst treten innere Hämorrhoiden auf, die oftmals keine Symptome verursachen und sogar von alleine wieder verschwinden können. Während der Schwangerschaft führen Faktoren wie Ernährung, fehlende Bewegung, herabgesetzte Darmtätigkeit oder auch Verstopfung zu einem starken Pressen beim Stuhlgang, so dass es zu äußeren Hämorrhoiden kommen kann. Hämorrhoiden erkennen kann man unter anderem an folgenden Beschwerden:
- Es fallen eine oder mehrere Verdickungen, Aussackungen oder Schwellungen am Anus auf.
- Ein Fremdkörpergefühl kann auftreten.
- Beim Reinigen kommt es zu leichten Blutungen mit frischem Blut.
- Es kommt zu einem Juckreiz oder Brennen.
Ist man sich nicht sicher oder kommt es zu sehr starken Schmerzen, sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin hinzugezogen werden. Es könnten sich nämlich auch andere Erkrankungen hinter den Hämorrhoiden Symptomen verbergen.

Hämorrhoiden vorbeugen
Grundlage jeder Hämorrhoiden Behandlung – auch bei Hämorrhoiden nach Geburt – sind eine gesunde Ernährung und regelmäßiger Stuhlgang.
Zu einer guten Ernährung bei Hämorrhoiden gehört eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit zwei bis drei Litern Wasser oder ungesüßten Tees pro Tag. Eine faserstoffreiche Kost, wenig Zucker und Weißmehlprodukte unterstützen die Linderung der Symptomatik bei Hämorrhoiden zusätzlich oder können sie sogar vermeiden helfen.
Auch das Verhalten beim Stuhlgang hat Auswirkungen auf die Hämorrhoiden. Die richtige Sitzposition, ausreichend Zeit, kein hektisches Pressen und eine entsprechend sanfte und gründliche Reinigung können Hämorrhoiden vorbeugen oder Beschwerden verbessern.
Hausmittel gegen Hämorrhoiden
Die genannten Maßnahmen helfen, die Auswirkungen von Hämorrhoiden nach Geburt und Schwangerschaft zu verringern. Aber es gibt auch natürliche Hausmittel gegen Hämorrhoiden, die helfen können. Dazu zählen Salben auf Basis der Virginischen Zaubernuss, Zäpfchen, das Kühlen des betroffenen Bereichs mit Quark oder Sitzbäder mit Eichenrinde oder Meersalz. Eine gute Hebamme kann an dieser Stelle viele hilfreiche Tipps und Maßnahmen nennen. Wichtig bei der Therapie mit Hausmitteln ist, dass diese ihre Grenzen haben. Sollten die Beschwerden länger anhalten oder sogar schlimmer werden, sollten Hebamme, Arzt oder Ärztin hinzugezogen werden.
Schnelle Hilfe bei Hämorrhoiden nach Geburt: medizinische Hilfsmittel
Nach dem Abklären durch Hebamme, Ärztin oder Arzt können auch die richtigen Hilfsmittel bei Hämorrhoiden nach Geburt – aber natürlich auch sonst – schnelle Abhilfe schaffen. Das Beste an den Hilfsmitteln ist, dass Hämorrhoiden hiermit selbst behandelt werden können. Wichtig ist dabei, dass es sich um medizinische Hilfsmittel handelt, um unnötige Risiken zu vermeiden. Als medizinische Hilfsmittel verwendbar sind zum Beispiel FMS-Dilatoren oder Viball® Therapiekugeln. Beide Produkte helfen, die Hämorrhoiden zu kühlen und zurückzudrücken. Die Therapiekugeln oder medizinischen Liebeskugeln können zudem auch als Beckenbodentrainer dienen, was gerade nach der Geburt ein nützlicher Effekt ist – aber auch Männern helfen kann.