Hämorrhoiden, Medizinische Liebeskugeln, Viball
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Hämorrhoiden vorbeugen: Ursachen und Behandlung

Hämorrhoiden vorbeugen für eine glatte Haut

Jucken und brennen – und das auch noch am Popo … wie unangenehm. Niemand spricht gerne darüber. Doch Hämorrhoiden werden immer mehr zur Volkskrankheit. Das liegt unter anderem an unserem immer schnelleren und stressigeren Lebensstil. Doch die Lage ist nicht hoffnungslos. Wir erklären hier Ursachen, Behandlung – auch mit Hausmitteln und ohne Medikamente – und wie man Hämorrhoiden vorbeugen kann. 

Ursachen, Hausmittel, Behandlung und Hämorrhoiden vorbeugen

Die meisten Menschen mit Symptomen wie jucken und brennen am Gesäß trauen sich vor lauter Scham noch nicht einmal zum Arzt oder zur Ärztin. Wagen sie doch den Schritt, stellen die Mediziner meist ein in der Regel harmloses Problem fest: vergrößerte Hämorrhoiden. Doch werden die Symptome nicht behandelt, können daraus schlimmere Leiden entstehen. 

Was genau sind Hämorrhoiden? 

Im Enddarm wirken viele Elemente zusammen. Zum Beispiel befindet sich am Darmausgang ein Geflecht aus kleinen Arterien und Venen, die für den vollständigen Verschluss garantieren. Die Bezeichnung dafür lautet Hämorrhoidalsaum und beschreibt eine ringförmig angeordnete Ansammlung von Hämorrhoiden. Der Begriff Hämorrhoiden beschreiben also eigentlich nicht das Krankheitsbild, sondern eine anatomische Gegebenheit. Bei einer krankhaften Veränderung spricht man korrekt von einem Hämorrhoidalleiden.  

Unterscheidung: Innere und äußere Hämorrhoiden

Ein Hämorrhoidalleiden entsteht, wenn sich einzelne Gefäße in diesem Bereich vergrößern oder krankhaft ausprägen. Je nach Veränderung klassifiziert man diese in unterschiedliche Schweregrade von Grad 1 bis Grad 4. Solange es sich um Vergrößerungen handelt, die im Darm verbleiben, spricht man von inneren Hämorrhoiden. Treten diese allerdings nach außen, spricht man von äußeren Hämorrhoiden.

Klassifizierung oder Schweregrade

  1. Grad 1 bezeichnet die innere Variante ohne oder nur mit geringen Beschwerden.

2. Hämorrhoiden Grad 2 bedeuten, dass die Hämorrhoiden temporär – meistens nach dem Stuhlgang – aus dem Analkanal heraustreten, sich aber spontan oder allmählich im Anschluss wieder zurückbilden.

3. Der 3. Grad kennzeichnet die Variante, die sich nicht von selbst wieder in den Analkanal zurückzieht. Man kann sie aber mit dem Finger in den Enddarm zurückschieben.

4. Bei Hämorrhoiden Grad 4 ist eine Reposition nicht mehr möglich und die Ausstülpung verbleibt dauerhaft.

Eine Blume am Gesäß zeigt Schmerzfreiheit: Hämorrhoiden vorbeugen

Weitere Erkrankungen in der Analregion: Analthrombosen, Analfissuren und Marisken

Um Hämorrhoiden als solche diagnostizieren zu können, müssen andere Erkrankungen durch einen Arzt oder eine Ärztin ausgeschlossen werden.

Analthrombosen oder auch Analvenenthrombosen sind akute Ereignisse: Innerhalb weniger Stunden entwickelt sich ein Gerinnsel in Form eines bläulich-schwarzen, prallen Knotens. Ein weiteres eindeutiges Anzeichen ist heftiger, stechender Schmerz. Eine Analthrombose oder Analvenenthrombose tritt in der Regel nur einzeln auf und sollte dringend behandelt werden.

Bei Marisken handelt es sich um harmlose verdickte Hautfalten im oder am After, die einzeln oder mehrfach auftreten können. Sie sind meist hautfarben bis dunkel, fühlen sich weich an und sehen wie Säckchen oder Hautläppchen aus. Normalerweise verursachen sie keinerlei Schmerzen oder Beschwerden, da sie aber die Reinigung des Afters erschweren, kann es vereinzelt zu Juckreiz und in schlimmen Fällen zu Entzündungen kommen.

Eine Analfissur ist ein längs verlaufender Riss im Schließmuskel oder im Analkanal. Obwohl er häufig äußerlich sehr fein aussieht, kann er sehr tief gehen und besonders beim Stuhlgang, beim Reinigen nach dem Stuhlgang oder beim Duschen starke Schmerzen verursachen.

Symptome von Hämorrhoiden

Hämorrhoiden verursachen ein deutliches Fremdkörpergefühl. Sie entstehen meist über eine längere Zeitdauer und müssen nicht unbedingt schmerzen. Das auffälligste Symptom ist ein fast permanenter und starker Juckreiz. Es können Blutungen bei oder nach dem Stuhlgang auftreten. Nässen und Stuhlschmieren sind der Grund für ein ständiges hygienisches Unbehagen und können leicht zu Entzündungen führen. Auch starke Schmerzen können hinzukommen.

Hämorrhoiden: Ursachen und Entstehung

Zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung von Hämorrhoiden gehören:

  • Chronische Verstopfung
    Sie entsteht oft aus einer Kombination von ballaststoffarmer Ernährung, geringer Flüssigkeitsaufnahme sowie mangelnder Bewegung, begünstigt durch eine sitzende Tätigkeit.
  • Falsches Toilettenverhalten
    Hektische Toilettengänge, häufiges, starkes Pressen beim Stuhlgang, noch dazu in ungünstiger Sitzposition. Vor allem Patienten mit chronischer Verstopfung (Obstipation) neigen dazu.
  • Überbelastung im Beckenboden
    Falsches Heben schwerer Lasten, Übergewicht und/oder ein schwacher Beckenboden begünstigen das Entstehen von Hämorrhoiden.
  • Schwaches Bindegewebe
  • Häufige Durchfälle oder Einnahme von Abführmitteln
    Diese verursacht eine übermäßige Ausdehnung des Hämorrhoidalpolsters und schaffen damit ebenfalls die Grundlage für Hämorrhoidalleiden
  • Schwangerschaft und Geburt
    Frauen neigen aufgrund ihrer hormonellen Lage und durch die natürlichen Belastungen in dieser Zeit verstärkt dazu, Hämorrhoiden zu entwickeln.

Hämorrhoiden vorbeugen und Hämorrhoiden Behandlung

Hämorrhoiden vorbeugen sowie eine Unterstützung der Behandlung erreichen kann man durch eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung. Das Ziel dabei ist eine gute und damit unproblematische Verdauung. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von etwa 2 bis 3 Litern Wasser pro Tag sorgt für einen weichen Stuhl und erleichtert das Abführen.

Auch wichtig: Das richtige Verhalten beim Stuhlgang. Zunächst ist Sitzhaltung mit gerundetem Rücken und flach auf dem Boden aufgestellten Füßen zu beachten. Ist das aufgrund der Körpergröße nicht möglich, kann eine Fußbank helfen. Pressen und Drücken ist zu vermeiden. Besser ist es, den Stuhlgang aus dem Bauch heraus zu „schieben“ und dabei tief auszuatmen.

Die Analhygiene nach dem Toilettengang sollte sehr gründlich und immer aus zwei Schritten bestehen: Nach der trockenen Vorreinigung mit sanftem Toilettenpapier erfolgt unbedingt eine feuchte Nachreinigung, und zwar mit täglich wechselnden Waschlappen und evtl. milder, pflegender Waschlotion statt mit Feuchttüchern. So verhindert man Entzündungen. Zum Schluss kann bei Bedarf eine Heilsalbe oder Hämorrhoidensalbe aufgetragen werden.

Geeignete Hämorrhoiden Hausmittel

Die oben genannten Maßnahmen sind bereits hilfreich, um Hämorrhoiden vorzubeugen oder um sie richtig zu behandeln. Doch es gibt auch Hämorrhoiden Hausmittel, die auf natürliche Art und Weise helfen, die Beschwerden zu lindern, zu beseitigen oder sogar vorzubeugen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Zäpfchen auf naturheilkundlicher Basis
  • Hämorrhoidensalben mit dem Inhaltsstoff Hamamelis (Zaubernuss).

Bei stark geschwollenen oder entzündeten Hämorrhoiden helfen

  • Kühle Sitzbäder mit Meersalz oder Eichenrinde
  • Quarkpackungen
  • Nasenspray, weil es für Abschwellung sorgt.

Alternative Behandlung von Hämorrhoiden:
Medizinische Therapiekugeln oder Dilatoren

Wenn Hämorrhoiden vorbeugen zu spät ansetzt und die Diagnose bereits gesichert ist, kann man auch alternative Behandlungsmethoden ausprobieren. Dazu zählen zum Beispiel Dilatoren oder medizinische Therapiekugeln. Sie helfen, Ausstülpungen zurückzuschieben und haben zudem einen kühlenden Effekt. Bei der Wahl der Produkte sollten allerdings zertifizierte Medizinprodukte verwendet werden. Damit können weitere Verletzungen des empfindlichen Analbereichs verhindert und durch entsprechendes Material gleichzeitig hygienisch vorgegangen werden. Auch die richtige Größe ist für die schonende Behandlung bedeutsam.

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